Impuls
Wes Geistes Kind sind wir?
Am Samstag, dem 11. Oktober feiern 55 Jugendliche unserer Pfarrei ihre Firmung, bei der ihnen die Kraft des Heiligen Geistes zugesprochen wird. Doch was meint hier Geist,
insbesondere Heiliger Geist? Der Begriff Geist ist so vielfältig, dass zum Einstieg eine Klärung sinnvoll ist, von welcher Bedeutung dieses Wortes wir ausgehen wollen. Lassen Sie uns die etwas speziellere Form “Teamgeist” wählen.
Mit diesem Begriff werden sicher die meisten von uns relativ klare Vorstellungen verbinden: Von Teamgeist können wir sprechen, wenn wir spüren, dass
die Mitglieder einer bestimmten Gruppe von Menschen sich als eine Gemeinschaft verstehen, sich in gewisser Weise zusammengehörig fühlen, zusammenhalten. Der Begriff
Teamgeist ist vor allem aus der Welt des Sports bekannt, doch lässt er sich auch auf andere Gruppen übertragen: Familie, Vereine, Völker und vieles mehr bis hin zur ganzen Weltgemeinschaft.
Je nach Gruppe, wird sicher das Gefühl der Zugehörigkeit und Zusammengehörigkeit für uns als Einzelne unterschiedlich wahrnehmbar sein, aber es ist grundsätzlich vorhanden. Es gibt also wirklich etwas Gemeinsames, was eine Gruppe verbindet und das nicht nur an eine einzelne Person gebunden ist. Dieses Verbindende besteht sogar weiter, wenn einzelne Mitglieder aus einer Gruppe ausscheiden oder neue hinzukommen. Dabei wandelt sich der Geist einer Gemeinschaft im Laufe der Zeit, so wie wir selbst,
wie jedes lebende Wesen. Geist lebt also. So betrachtet wandelt sich auch der Geist, der die ganze Welt verbindet. Das Bewusstsein dieser universalen Zusammengehörigkeit ist etwas Reales, auch wenn es nicht bei jedem Menschen gleich ausgeprägt ist.
Sich mit diesem Geist zu verbinden und das eigene Leben und Handeln davon prägen zu lassen, kann sich auf das eigene Umfeld und auf ganze Gesellschaften positiv auswirken. Manche Menschen suchen diese Verbindung über Wege, die ihnen ihr Glaube, ihre Religion an die Hand gibt, andere tun dies, ohne sich dabei konkret an einer Religion zu orientieren. Beides kann hilfreich sein und die Entscheidung für die eigene Haltung kann jeder Mensch für sich selbst treffen.
Der positiven Wirkung des verbindenden, heilsamen oder heiligen Geistes tut es keinen Abbruch, wenn sich nur ein Teil der Menschen bewusst mit ihm verbindet.
Grenzen der positiven Wirkung eines heiligen Geistes entstehen eher dadurch, dass es ebenso auch eine Haltung des Gegeneinander gibt, die man als einen schädlichen oder unheilbringenden, unheiligen Geist oder Ungeist bezeichnen könnte. Dessen sollten wir uns bewusst sein, um den Wert des guten, des Heiligen Geistes richtig wertzuschätzen.
Georg Kaufhold, Vorsitzender des Pfarreirates