Impuls
Christ ist erstanden
Eines der ältesten Kirchenlieder in deutscher Sprache besingt das zentrale Fest des christlichen Glaubens. Und mit den Worten begrüßen sich bis heute die Christen zum Beispiel in der Ukraine an Ostern als erstes: „Christus ist auferstanden!“ – „Er ist wahrhaftig auferstanden!“
Ja, das Osterfest ist DAS Fest der Christen, ohne das alle anderen Ereignisse im Kirchenjahr ihren Sinn verlieren. Dieses Fest ist die Mitte, auf die alles zusammenläuft und von der alles ausgeht. Oder, um es mit den Worten eines Theologen zu sagen:
„Dies ist das einzige Nicht-Verhandelbare am christlichen Glauben, dass es kein anderer als Gott selbst war, der als der Jude von Nazareth gehandelt hat. Der Glaube gründet sich darauf, dass Gott selbst diesen so schändlich hingerichteten Menschen gerechtfertigt hat, sich zu ihm bekannt und ihn zu neuem Leben erweckt hat.“
Was ist nicht verhandelbar in unserem Leben? Wer zum Beispiel bei eBay was kauft oder verkauft, ist es gewohnt, über den Preis zu verhandeln. In manchen Ländern ist es generell üblich, beim Kauf oder Verkauf einer Sache zu feilschen und somit das Beste für sich herauszuschlagen.
Wer verhandelt, muss Kompromisse eingehen. Kompromissfähigkeit ist wichtig, um nicht am Leben oder an den Realitäten zu zerbrechen. Ostern aber, das Fest der Auferstehung, ist nicht verhandelbar. Hier gibt es keine Kompromisse. Hier ist wirklich der Sprung des Glaubens gefragt.
Das heißt aber nicht, dass es nicht auch Zweifel geben kann. Von Beginn an gehört zum Christentum diese Erfahrung, angefangen beim „ungläubigen Thomas“ über die Fragen der ersten Christengemeinden, mit denen Paulus konfrontiert war, bis hin in unsere Tage und bis hinein in mein eigenes Suchen und Fragen. Es gibt für diese Zweifel und diese Fragen keine einfache Lösung. Aber es gibt vielleicht Erfahrungen, die helfen, dem Osterglauben näher zu kommen:
Einem Menschen zu vertrauen und sich darauf zu verlassen, dass er oder sie mich nicht belügt, sondern zu seinem/ihrem Wort steht…
Sich schlafen zu legen in der Hoffnung, dass auch am nächsten Tag die Sonne wieder aufgeht und das, was ich begonnen habe, weitergeführt werden kann… Ein Lied zu singen und sich vielleicht ganz bewusst einen guten Ohrwurm in den Kopf und ins Herz singen… zum Beispiel ein (Oster-)Lied, das mich persönlich anspricht, dessen Melodie mich berührt, das die Stimmung hebt und mich neu be-lebt.
Ihr Pastoralteam
Michael Kolb Pfarrer |
Deleep Reddy Allam Kaplan |
Annika Bär Pastoralreferentin |
Bernd Greiner Diakon i. Zb. |
Markus Fleischer |